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Dr. Wiedner erklärt einer Patientin wie eine Brustvergrößerung mit Silikonimplantaten funktioniert

Implantatwechsel - Kapselfibrose

Ein Brustimplantatwechsel – für mich?

Mit der Zeit verändert sich Ihr Erscheinungsbild, dies betrifft auch Ihre Brust. Faktoren wie  Vererbung, Hormonschwankungen, Gewichts zu- oder abnahme und das Älterwerden können zu einer Veränderung Ihrer Brüste in Größe, Form und Gesamteindruck führen. Diese Veränderungen treten sowohl bei nicht-voroperierten Brüsten auf,  als auch bei Frauen, die Brustimplantate zur Vergrößerung der Brust oder zum Brustwiederaufbau nach einer Brustentfernung erhalten haben.

 

Grundsätzlich muss man damit rechnen, dass man Implantate austauschen muss, sei es durch Materialermüdung, oder durch Formveränderungen der Brüste, was im individuellen Fall sehr unterschiedlich sein kann. Die Haltbarkeit moderner Implantate wird immer länger. Die Patienten werden jedoch vor einer OP aufgeklärt, dass man nach 10-15 Jahren mit einem materialbedingtem Austausch rechnen sollte. Die Haltbarkeit kann allerdings auch wesentlich länger sein. Ein routinemäßiger Austausch der Brustimplantate nach einer zeitlich limitierten Frist scheint aufgrund der verbesserten Qualität der Implantate nach jetzigem Kenntnisstand jedoch nicht mehr erforderlich zu sein.

Dennoch kann es unterschiedliche Gründe geben, warum Sie vielleicht einen Austausch Ihrer Implantate wünschen oder ein Wechsel notwendig wird. Die verschiedenen Therapiemöglichkeiten im Zusammenhang mit einem Implantatwechsel sind genauso so gewissenhaft zu bedenken wie Ihre damalige Entscheidung für Brustimplantate.

Gründe für einen Brustimplantatwechsel

Es gibt unterschiedliche Gründe für einen Brustimplantatwechsel. Oft besteht der Wunsch, die Größe und Form der Brust zu verändern und den Proportionen des Körpers anzugleichen oder das Empfinden der Brust zu verbessern. Um das geeignete Brustimplantat auszuwählen, dass Ihr Erscheinungsbild verbessern kann, ist der derzeitige Sitz Ihrer Implantate, die gewünschte Brustgröße, Form und Projektion, sowie Ihr Brusteigengewebe und Ihre Körpergröße entscheidend.

Eine mit einem Implantat vergrößerte Brust kann aufgrund einer Umformung (Veränderung) des Brustgewebes erschlaffen. Bedingt durch das Abnehmen der Festigkeit des natürlichen Brustgewebes im Alter kann ein Brustimplantat, das zwischen dem Brustdrüsengewebe und dem Brustmuskel eingesetzt wurde (subglandulär), absacken. Durch eine Korrektur der Größe und Form des Brustimplantates kann in  gewissem Maße eine Verbesserung erzielt werden. Zusätzlich sollte eine Neuformung des erschlafften Brustdrüsengewebes durch eine Straffungsoperation in Betracht gezogen werden. Eine Verlagerung des Brustimplantates unter den Brustmuskel (submuskulär) könnte ebenfalls empfehlenswert sein.

Ein sogenannter „double bubble“Effekt kann auftreten, wenn das Brustimplantat ursprünglich unter den Brustmuskel (submuskulär) eingebracht wurde und in dieser Position verbleibt, aber das darüber liegende Brustgewebe nun erschlafft und unterhalb des Implantates herabsinkt. Eine Verbesserung kann erzielt werden, wenn man ein Implantat in einer anderen Größe und Form einsetzt. Jedoch ist es in den meisten Fällen ratsam in Zusammenhang mit dem Brustimplantatwechsel auch eine Bruststraffung und -Neuformung durchzuführen.

Wann wird ein Brustimplantatwechsel vom Arzt empfohlen?

Es ist ratsam, sich in regelmäßigen Abständen bei Ihrem behandelnden Plastischen Chirurgen zur Kontrolle Ihrer Brustimplantate vorzustellen. Falls das Implantat an Volumen abnimmt oder die Hülle Anzeichen einer Schwachstelle zeigt wird Ihr Chirurg zu einem Austausch des Implantates raten. Dabei kann es ausreichen, nur das beschädigte Implantat zu ersetzen. Jedoch sollten Sie dabei die Gelegenheit nutzen und über eine mögliche Änderung der Brustgröße und -Form nachdenken, um eine Symmetrie in der Proportion zwischen Körper und Brust beizubehalten.

Ein Brustimplantatwechsel ist ebenfalls empfehlenswert beim Auftreten einer Kapselfibrose. Bei einer Kapselfibrose bildet sich übermäßiges Bindegewebe um das Implantat und kann zu einer unnatürlichen Verhärtung oder Verformung der Brust führen. Ein alleiniger Austausch des Brustimplantates kann nur in Einzelfällen eine Kapselfibrose verbessern. In vielen Fällen jedoch ist es notwendig, zusätzlich das Kapselgewebe chirurgisch zu eröffnen oder zu entfernen, um eine Verbesserung des Empfindens und des Aussehens Ihrer Brüste zu erreichen.

Nach einem Brustwiederaufbau mit Implantaten

Im Laufe des Lebens ändert sich die Größe und Form einer Brust, die mit zuvor einem Implantat wiederaufgebaut wurde, in geringerem Maße als bei einer natürlichen Brust. Dies kann zu einer Asymmetrie (unterschiedliche Größe, Form, Position und Gefühl) zwischen beiden Brüsten führen. In diesem Fall kann es ratsam sein, eine oder beide Brüste zu operieren, um eine bessere Symmetrie zu erreichen. Die Seite, auf der ein Brustimplantat eingesetzt wurde, kann entweder mit einem Implantatwechsel korrigiert werden oder es kann eine Brustwiederaufbau durch Eigengewebe wie Muskel, Fettgewebe und Haut erfolgen. Das Eigengewebe kann dabei vom Rücken, Bauch oder Gesäß entnommen werden. Die Form der natürlichen Brust auf der Gegenseite kann durch das Einbringen eines Brustimplantates, durch eine Brustverkleinerung oder -Straffung verbessert werden. All diese verschiedenen Operationsverfahren können zu einer Angleichung der Größe und Form beider Brüste führen, dennoch ist eine völlige Symmetrie beider Brüste aufgrund der Ausgangssituation selten möglich.

Nach einer Brustvergrößerung oder Rekonstruktion (Wiederaufbau) mit Implantaten kann es Ihr Wunsch sein oder auch erforderlich werden, die Implantate auszutauschen oder eine Brustneuformung durchzuführen.

 

Folgende Faktoren begünstigen eine Operation:

  • Sie haben eine klare und realistische Vorstellung des zu erwartenden Ergebnisses der Brustkorrektur und haben eine realistische Erwartung

  • Sie können nachvollziehen, welche Resultate durch Ihre Brustoperation erreichbar sind und welche nicht

  • Sie übernehmen die Verantwortung als Patient und sind sich den möglichen Risiken einer Brustoperation bewusst

  • Sie sind gesund und verfolgen eine gesunde Lebensweise, dies kann dazu beitragen, das Operationsergebnis beizubehalten

Vor der Operation

Wenn Sie sich für eine Brustoperation oder Korrektur interessieren, sollten Sie sich zuerst bei uns zu einer ausführlichen Beratung vorstellen. Bei diesem Gespräch werden unter anderem Ihre Wünsche und Vorstellungen einer Brustoperation besprochen. Ihr Arzt wird Sie untersuchen, Ihre Krankheitsgeschichte (Anamnese) aufnehmen und gegebenenfalls werden Photos zur Dokumentation angefertigt. Möglichen Alternativen und die unterschiedllichen Operationsverfahren werden Ihnen von Ihrem Arzt erläutert und ausführlich erklärt. Dies beinhaltet auch Ihr Verhalten rund um die Operation, den Heilungs- und Genesungsprozeß im Anschluß an die OP, sowie mögliche Risiken und Komplikationen des Eingriffes.

Bei jeder Operation, ob medizinisch notwendigen oder kosmetischen, können Komplikationen auftreten. Alle möglichen Risiken und Komplikationen Ihrer Brustoperation werden Ihnen vor dem Eingriff genauestens erläutert. Ob die Kosten durch die Krankenkasse übernommen werden, kann auch in diesem Gespräch eingeschätzt werden.

Die Operation

Eine Brustvergrößerung aber auch ein Implantatwechsel wird stationär und unter Vollnarkose durchgeführt. Die Dauer des Krankenhausaufenthaltes ist kurz aber abhängig vom Umfang des Eingriffes.

Die Größe und Lokalisation der bei dieser Operation entstehenden Narben werden vor dem Eingriff mit Ihnen besprochen. Bei Patienten, die bereits voroperiert sind, kann in den meisten Fällen der neue Schnitt in die bestehenden Narben gelegt werden, somit können neue Narben vermieden werden. Ansonsten wird darauf geachtet die Schnittführung so unauffällig wie möglich zu gestalten, indem man sie in den natürlichen Falten an der Brust platziert oder an Stellen, die von einem BH verdeckt werden können.

Bereits in 1 bis 2 Tagen nach der Operation werden Sie wieder wohlauf sein. Ihre volle Arbeitsfähigkeit ist nach frühestens einer Woche wiederhergestellt. Stellen Sie sich jedoch darauf ein, dass Sie erst nach einigen Tagen wieder duschen können.
Je nach ärztlicher Anordnung sollten Sie baldmöglichst einen Brustgurt gegebenfalls mit Büstenhalter tragen. Dieser sollte optimal sitzen, Ihre Brust stützen und sie am Verrutschen des Implantates hindern. Die Brustmieder tragen Sie die ersten 6 Wochen rund um die Uhr, für die folgenden 2 Wochen mindestens tagsüber. Büstenhalter, die die Brust stark heben (Wonderbra), sollten Sie während der ersten 3 Monate vermeiden.

Was ist nach dem Eingriff zu beachten?


Sie, und natürlich auch Ihr Sexualpartner, sollten die nächsten 2 Monate äußerst behutsam mit Ihren Brüsten umgehen und jede Überbeanspruchung vermeiden. Dies gilt auch für sportliche Aktivitäten und Haushaltsarbeiten, wie z. B. Bügeln und Fensterputzen.
Mit kalten Duschen können Sie die Durchblutung gut anregen und den Heilungsprozess unterstützen. Sport kann nach 6 bis 8 Wochen nach der Operation mit angezogenem BH getrieben werden. Das Ergebnis einer Brustoperation kann sich mit der Zeit verändern, z.B. bedingt durch Gewichtssschwankungen oder eine Schwangerschaft. Eine korrekte Körperhaltung und ein gutsitzender BH können den Erfolg Ihrer Brustoperation unterstützen und auch verlängern.

Jährliche Kontrollen der Brust bei Ihrem Plastischen Chirurgen sollten erfolgen. Hinsichtlich der Krebsvorsorge weisen Sie Ihren Frauenarzt bitte auf die Operation hin und legen Sie Ihren Implantatpass vor.

Wenn Sie noch Fragen haben:

Fragen Sie uns!

 

 

Kapselfibrose

Was ist eine Kapselfibrose?

Bei einer Kapselfibrose handelt es sich um eine Ausbildung einer harten bindegewebsartigen Kapsel (Narbengewebe), welche das Brustimplantat nach einer Brustvergrößerung umschließt. Diese tritt in den meisten Fällen im ersten Jahr nach der Operation auf, kann jedoch auch nach 10 Jahren noch entstehen. Durch das Einbringen von Fremdkörpern (hier Brustimplantate) bildet der Körper eine Umhüllung um die Brustimplantate und „kapselt“ sie so ab. Diese Kapsel ist in den meisten Fällen eine zarte und elastische Haut, die bei den Patienten keine Probleme bereitet. Dieser Vorgang ist ganz normal und findet bei jeder Patientin statt. In ca. 3-5% der Fälle kann diese Kapsel Beschwerden auslösen, da die bindegewebige Haut hart und dicker wird und sich zusammenziehen kann. Wir sprechen dann von einer höhergradigen Kapselfibrose.

Die Ursache für die Bildung einer Kapselfibrose ist nicht sicher bekannt. Man nimmt an, daß durch Reize, z.B. eine Entzündungsrektion, es zur Ausbildung einer dickeren und somit stabileren Bindegewebsschicht kommt. Auch nach anderen Kompliaktionen wie Nachblutungen oder nach einer Bestrahlung bei Brustrekonstruktion mit einem Implantat tritt eine Kapselfibrose gehäuft auf. Sicher vermeiden lässt sich somit eine Fibrose nicht, da es sich um eine innere Vernarbung handelt.

Wie äußert sich eine Kapselfibrose?

Sypmtome einer Kapselfibrose können Schmerzen und eine Verformung der Brust sein. Die Kapselfibrose wird in vier Stadien ( nach Baker) eingeteilt: 

  • Kapselfibrose Baker I: eine leichte Verhärtung der Kapsel ist tastbar. Eventuell ist die Kapselfibrose im Ultraschall erkennbar. Dies ist ein Normalbefund.

  • Kapselfibrose Baker II: die Verhärtung ist etwas stärker, die betroffene Brust kann hierdurch spannen und schmerzen.

  • Kapselfibrose Baker III: die Kapsel ist verhärtet und es zeigt sich eine beginnende Verformung der Brustimplantate, hier kann es zu stärkeren Schmerzen kommen

  • Kapselfibrose Baker IV: das Bindegewebe um die Brustimplantate ist stark geschrumpft und fest, daß das Implantat zusammengedrückt wird und die Brust deformiert wird, es kann zu starken Schmerzen kommen. Bei der schwersten Form (Grad IV) kann das Bindegewebe so weit schrumpfen, daß die Brustimplantate verformt werden und eine unnatürliche Form annehmen („Tennisballphänomen“). Im Extremfall kann die zu enge Kapsel eine Ruptur (Platzen) des Brustimplantates auslösen.

Welche Therapieformen gibt es?

Bei der Behandlung einer Kapselfibrose ab dem Stadium III tendiert man heute zur operativen Schlitzung (Kapsulotomie) der Kapsel. Bei einer sehr stark ausgeprägten Kapselfibrose hilft meistens nur das Entfernen (Kapsulektomie) der Kapselfibrose zusammen mit einem Austausch der Brustimplantate.

Zur Vermeidung eines Rezidives der Kapselfibrose werden neuartigere Implantatarten verwendet, die durch ihre texturierte (aufgeraute) Oberflächenstruktur besser in das umliegende Gewebe einwachsen und weniger Fremdkörpersignale an den Körper senden. Wir informieren Sie gerne über die neuartigen Implantate.

Durch eine Implantatverlagerung unter den Brustmuskel und kleinere Brustimplantate ist eine bessere Bedeckung der Brustimplantate gewährleistet. Das erneute auftreten einer Kapselfibrose kann eventuell durch diese Maßnahmen vermieden werden.
Das Brustimplantat erhält wieder mehr Platz und zeigt wieder eine natürlichere Form.

Früher durchgeführte Kapselsprengungen durch manuellen Druck von außen werden nicht mehr empfohlen, da ein Wiederauftreten häufig ist und das Implantat beschädigt werden kann.

Wie hoch ist das Risiko eines Rezidivs?

Die Rezidivrate (Wiederauftreten) der Kapselfibrose bei einer Kapsulotomie ist leider nicht gering. Wenn eine erneute Kapselfibrose trotz  mehrfachem Austausch der Brustimplantate auftritt, sollte man sich Gedanken über die Entfernung der  Brustimplantate machen. In diesem Fall kann eine Straffung und Umformung des restlichen Brustgewebes erforderlich werden, so dass zwar eine kleinere Brust aber mit besserer Form entsteht. Oder es besteht die Möglichkeit mit Eigengewebe vom Rücken oder Bauch die Brust wieder aufzubauen. Dies sind jedoch sehr aufwendige Operationen, die mit neuen Narben verbunden sind. Wir informieren Sie  auch gerne hierüber.

Eine Garantie, dass keine erneute Kapselfibrose auftritt, kann und wird Ihnen kein seriöser Operateur geben. Nur ohne Brustimplantate sind Sie vor einer Kapselfibrose sicher.

Erkennen einer Kapselfibrose:

Es sollten regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden, um das Entstehen einer Kapselfibrose frühzeitig zu erkennen. Veränderungen der Brust wie eine Verkleinerung, Verhärtung oder Unregelmäßigkeiten könne Hinweise auf eine Kapselfibrose sein. Eine Nachuntersuchung nach einer Brustvergrößerung erfolgt in der Regel nach einem Monat, sechs Monaten und einem Jahr, und daraufhin in jährlichen Abständen.

Verbesserte Implantate und moderne Operationsmethoden haben bereits dazu geführt, dass dieses Risiko in den letzten Jahren auf unter 5 Prozent gesunken ist.

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