Brustverkleinerung/Bruststraffung
Die „ideale“ Brustform, welche durch Schauspielerinnen und Fotomodelle vorgeführt wird, ist von Natur aus eher selten anzutreffen. Die „ideale Brust“ gibt es genauso wenig wie die „normale“ Brust.
Von Breite im Ansatz, Höhe, Farbe und Größe der Brustwarzen, Abstand zwischen den Brüsten, von Gewicht und Hautbeschaffenheit gibt es viele Varianten.
Große und schwere Brüste führen zu Überlastungsbeschwerden der Brust- und Halswirbelsäule mit schmerzhaften Veränderungen, des Weiteren können psychische Probleme.
Wie kommt es zu einem starken Brustwachstum?
Die Brustentwicklung ist anlagebedingt vorgegeben und kann nicht weiter beeinflusst werden. Bei einigen Frauen entwickelt sich die Brust schon mit jungen Jahren sehr groß, bei anderen bildet sich eine „Stillbrust“ nicht zurück. Für die Betroffenen führt eine große Brust zu sehr unterschiedlich stark empfundenen Problemen.
Von zahlreichen Anwürfen („Sprüche“), welche die Betroffenen zu hören bekommen, bis zu schweren Haltungsschäden und Rückenproblemen und nicht zuletzt einer mehr oder minder großen Einschränkung bei allen Sportarten. Dass große Brüste zu Wirbelsäulenschäden und Verspannungen führen können, ist wissenschaftlich nachgewiesen. Durch Maßnahmen wie Diäten sind Größe und Gewicht der Brust nur wenig beeinflussbar. Dies führt nicht selten dazu, dass Frauen mit großen Brüsten zu Übergewicht neigen, da sie auch bei Idealgewicht keine passende Kleidung finden. Nach einer Verkleinerung solch übergroßer Brüste ist der Anreiz zur Gewichtsabnahme ungleich größer.
Was kann man tun?
Eine Brustverkleinerung oder auch Mammareduktionsplastik kann diese Probleme effizient behandeln. Auch kleine bis mittelgroße Brüste, sich abgesenkt haben und in der Form nachgegeben haben können mit einer Bruststraffung, einer so genannten Mastopexie behandelt werden. Die Form kann dadurch zum Positiven verändern werden. Die Operationen sind in der Regel altersunabhängig durchführbar. Der Abschluss des Brustwachstums ist jedoch Grundvoraussetzung, daher sollte man wenn möglich Volljährigkeit anstreben.
Was passiert dabei eigentlich?
Bei dieser Operation wird die meist zu tief sitzende Brustwarze umschnitten und an einem Gewebestiel nach oben an die neue Position geschwenkt. Anschließend kann Gewebe aus den unteren Brustanteilen entfernt und die Brust damit verkleinert werden. Die Brustwarzen werden zusammen mit Nerven und Blutgefäßen geschwenkt. Hierdurch sollte in der Regel das Gefühl der Warze erhalten werden. Bei Straffungen kann es erforderlich werden, evtl. ein Implantat unter die Straffung zu setzten, um mehr Volumen zu erzielen. Das muss jedoch im Einzelfall entschieden werden.
Welche Ergebnisse können erzielt werden?
Die Verkleinerung ist auf Größen zwischen Cup A bis D möglich. Die kleinen Größen sind langjährig formstabil, Größere Brüste neigen nach einigen Jahren zum erneuten Durchhängen.
Die Zufriedenheit der Patientinnen nach Brustverkleinerungen ist in der Regel sehr hoch. Die operierte Brust werden Sie nach Abheilung bald wieder als normal Brust akzeptieren. Sie wird jedoch auch dem normalen Alterungsprozess unterliegen und sich mit den Jahren wieder einige Zentimeter absenken. Eine Folgeoperation kann dann evtl. notwendig werden.
Anästhesieform und Klinikaufenthalt
Der Eingriff wird in der Regel stationär durchgeführt. Die notwendigen Voruntersuchungen werden im Vorfeld in der Klinik durchgeführt. Dabei haben Sie auch Gelegenheit, die Narkose mit dem Narkosearzt zu besprechen. Je nach Eingriff ist mit einem Klinikaufenthalt von 3 bis 7 Tagen zu rechnen.
Wie bereite ich mich auf die Operation vor?
Ab dem 35. Lebensjahr halten wir es für sinnvoll, eine Mammographie vor einer Brustoperation durchzuführen. Raucher sollten Sie mindestens 6 Wochen vor der Operation Ihren Nikotinkonsum stark einschränken, um das Risiko von Wundheilungsstörungen zu verringern. 14 Tagen vor der Operation sollten Sie außerdem auf Schmerzmittel verzichten, wie z. B. Aspirin, da diese die Blutgerinnung verzögern. Alkohol und Schlafmittel sollten nicht eingenommen werden.
Wie verläuft die Operation?
Die Operationstechniken werden individuell gewählt. Normalerweise wird mit zwei Schnitten gearbeitet: Die Schnittführung verläuft dabei rund um den Warzenhof und von dessen unteren Rand zur unteren Brustfalte. man spricht hier vom I-Schnitt oder der Lejour-Technik. Bei sehr großen und bei sehr schlaffen Brüsten ist ein weiterer Schnitt entlang der natürlichen Brustfalte erforderlich, dann ergibt sich der so genannte T-Schnitt. Die Resektatgewichte können von wenigen Gramm bis zu anderthalb Kilogramm pro Brust reichen. Die Wunde wird mit ausgefeilten Nahttechniken intrakutan verschlossen. Ein straff sitzender Verband oder ein BH wird angelegt. Drainagen sorgen für den ungehinderten Abfluss von Blut und Gewebeflüssigkeit. Die Operation dauert in der Regel 2-3 Stunden weil viel Feinarbeit erforderlich ist. Wichtig hierbei ist, dass bei unseren Methoden die Durchblutung und das Empfinden an der Brustwarze erhalten werden kann.
Zusätzlich benutzen wir häufig das Ultraschallskalpell HARMONIC, damit wir die Lymphgefässe noch weiter schonen und schädliche Hitzeentwicklungen, wie beim herkömmlichen Elektromesser, vermeiden. Für eine bessere Narbenbildung setzen wir meist das Wund-Klebe-Netz PRINEO ein, welches ein Nähen der Haut überflüssig macht und deutlich unauffälligere Narben produziert. An der Entwicklung und Weiterentwicklung von HARMONIC und PRINEO haben wir maßgeblich durch internationale Studien mitgewirkt.
Was passiert nach der Operation?
Die Schmerzen nach einer Brustoperation sind in der Regel gering. Die Blutergüsse halten sich in Grenzen, die Schwellungen gehen schnell zurück. . Die Berührungsempfindlichkeit Ihrer Brustwarzen ist nach OP zunächst beeinträchtigt. Es kann mehrer Monate dauern, bis Sie wieder normal empfinden. Nach ca. 6 Monaten kann dann das Ergebnis beurteilt werden. Die Narben und eventuelle Verhärtungen im Gewebe verbessern sich sogar noch während der folgenden 1 bis 2 Jahre, so dass sie sehr unauffällig, jedoch nie unsichtbar werden.
Welche Komplikationen können entstehen?
Unschöne Narben, dauerhafte Spannungen, Schmerzen und Blutergüssen sowie Infektionen können selten auftreten. Ihr Chirurg empfiehlt Ihnen die geeignete Nachbehandlung. Nach der Operationen kann es durch den Heilungsprozess zu Veränderungen der Brust kommen. Kleine Nachkorrekturen können erforderlich werden. Ein Sensibilitätsverlust an der Brustwarze kann wie erläutert nicht ausgeschlossen werden. Selten kann es auch zu Durchblutungsstörungen im Bereich der Brustwarzen. In diesem Fall müsste später die Warze nachgebildet werden.
Welche Nachbehandlung ist erforderlich?
Bereits wenige Tage nach der Operation fühlen Sie sich normal. Nach ca. 2-3 Wochen sind Sie, je nach Beruf, wieder voll arbeitsfähig. Abhängig von Naht- und Verbandtechnik können Sie nach wenigen Tagen wieder duschen und mit der Hautpflege beginnen. Resorbierbare Fäden lösen sich von selbst auf, andere Fäden verbleiben bis zu 3 Wochen und werden dann entfernt. Ein Büstenhalter wird von Anfang an für mindesten 4 Wochen verordnet. Evtl. können Sie nach 4 Wochen Silikonfolien auf die Narben kleben, um eine feinere Narbenbildung zu erzielen.
Wie ist es mit dem Stillen?
Stillen ist in der Regel mit unseren modernen Operationsverfahren möglich. Viele Frauen stillen jedoch zeitig ab, da sie eine erneute Vergrößerung befürchten.
Was ist nach dem Eingriff zu beachten?
Sie sollten wenn möglich mehrere Wochen auf dem Rücke schlafen. Heben von schweren Lasten sollte vermieden werden. Auch der Sexualpartner sollten ca. 2 Monate behutsam mit Ihren Brüsten umgehen und jede Überbeanspruchung vermeiden. Dies gilt auch für sportliche Aktivitäten und Haushaltsarbeiten, wie z. B. Bügeln und Fensterputzen. Ca. 6 Wochen sollte kein Sport getrieben werden. Bei Schwellungen und Spannungen in den ersten Wochen können Lymphdrainagen hilfreich sein, sind aber nicht zwingen erforderlich. Bei Rötung, Schmerz oder Wundnässe sollten Sie uns zeitnah aufsuchen.
Welche Eingriffe bezahlt die Krankenkasse?
Bei schweren Brüsten mit entsprechenden Beschwerden werden die Kosten je nach Krankenkasse übernommen, wenn bestimmte Kriterien vorliegen.
Eine reine Straffung des Hautmantels muss selbst bezahlt werden, die OP-Kosten liegen bei etwa 4.800, Euro.
Kann die Brust wieder wachsen?
Dass es zu einem erneuten starken Brustwachstum kommt, ist in extrem seltenen Fällen im höheren Alter beschrieben worden.
Wenn Sie noch Fragen haben: